Haben ist besser als brauchen? Das stimmt sicherlich – aber manchmal häuft sich dadurch auch Vieles an, was man wahrscheinlich nie brauchen wird. Gerade bei Werkzeugen und Maschinen kann das wirklich schnell ein teures Vergnügen werden. Darum werfen wir einen genauen Blick in die heimische Werkstatt und sagen, welches Sanitär Werkzeug Sie wirklich brauchen.

Worauf muss man gefasst sein?

Im privaten Haushalt sind die häufigsten sanitären Arbeiten wahrscheinlich der Ein- und Ausbau neuer Geräte (z.B. Spülmaschine, Waschmaschine), eventuelle Fliesen-Arbeiten, der Austausch bzw. die Reparatur einer Armatur oder auch das Reinigen eines verstopften Abflusses. Für diese Bandbreite an Tätigkeiten könnte man sich, wie bereits gesagt, eine Menge an Werkzeugen parat legen. Aber letzten Endes ist doch viel unnötiges dabei.

Wer wirklich ein Spezial-Tool braucht, kann sich ein solches meist auch in Baumärkten ausleihen. Oder aber es sollte – wenn die Arbeit wirklich viel Fachwissen erfordert – ohnehin ein Profi zu Rate gezogen werden. Dieser bringt dann das geeignete Werkzeug mit. Manche Handwerker lassen einen dann übrigens auch einige Arbeiten selbst erledigen, sodass man quasi unter fachlicher Anleitung mit Profi-Werkzeugen hantieren kann.

Aufbewahrung fürs Sanitär-Werkzeug

Der Traum eines jeden Heimwerkers ist wohl sein eigenes Reich mit Werkbank, Werkzeugwand und allerhand nützlicher Maschinchen. Hier kann das aktuelle Projekt bestens von allen Seiten bearbeitet werden. Doch gerade wenn es um den Sanitärbereich geht, ist das leider nicht immer möglich. Hier muss das Werkzeug meist zum Problem kommen.

Ein Werkzeugkasten ist darum ideal. Er sollte aus leichtem, aber stabilem Kunststoff bestehen. Auch Metall ist ein gutes Material, wenn auch ein wenig schwerer. Man sollte dabei immer bedenken, dass das Werkzeug auch noch einiges an Gewicht mitbringt. Der Koffer selbst sollte also bestenfalls nicht allzu schwer sein. Ansonsten empfiehlt sich ein Modell, bei dem sich die oberen Fächer beim Öffnen seitlich wegklappen und so eine freie Sicht auf den kompletten Inhalt freigeben.

Was sollte immer im Werkzeugkoffer sein?

Der Werkzeugkoffer ist ein Allrounder. Im Haushalt kommt es ja nicht nur zu sanitären Baustellen. Auch Möbel aufbauen, Regale an die Wand bringen oder Lampen anschließen sind normale Anforderungen an das Köfferchen. Darum sollte er eine gewisse Grundausstattung mitbringen:

  • Hammer (mittleres Gewicht und schwer)
  • Kreuz- und Schlitz-Schraubenzieher (in verschiedenen Größen)
  • Gabel- oder Ringschlüssel (in gängigen Größen)
  • Knarren- oder Ratschenkasten (für kleine und größere Schraubengrößen)
  • Zangen (Kombizange, Beißzange, Wasserpumpenzange, evtl. gebogene oder gerade Spitzzange)
  • Teppichmesser (Stanley- oder Cutter-Messer)
  • Messwerkzeug (Meterstab, Maßband, eventuell Messschieber)
  • Phasenprüfer oder Voltmeter
  • Taschenlampe
  • Maurerbleistift
  • Zubehör (Isolier- oder Klebeband, Schlauchschellen, Lüsterklemmen, Schleifpapier)

Welches Werkzeug speziell für Sanitär?

Rund ums Rohr

Sanitär hat ganz oft etwas mit Rohren zu tun. Daher sind die bereits erwähnten Zangen wichtig. Doch für den Sanitärbereich sollte das Sortiment vielleicht noch um die klassische Rohrzange erweitert werden. Es gibt auch noch Siphonzangen oder Eckrohrzangen. Hier sollte man einfach schauen, was davon für einen persönlich wirklich relevant ist. Wer mehrere Badezimmer hat und vielleicht kleine Kinder, könnte wohl öfter mal in den Genuss kommen, einen Siphon ab- und wieder anmontieren zu müssen.

Rohre müssen auch gelegentlich zugeschnitten werden. Dafür gibt es verschiedene Werkzeuge, zum Beispiel den Rohrabschneider oder die Rohr- u. Schlauchschere. Auch ein Seitenschneider kann dafür genutzt werden – und dazu noch für viele andere Dinge. Darum ist seine Anschaffung durchaus eine Überlegung wert. Ähnlich verhält es sich mit einer Kunststoffschere.

Keine Schraube locker!

Wer schon einmal eine Armatur befestigen musste, weiß wie anstrengend dieses Vorhaben werden kann. Unter dem Waschtisch ist es eng, verwinkelt und schlecht einzusehen. Darum lohnt sich hier ein Spezial-Werkzeug für den Sanitärbereich.

Rollgabelschlüssel haben verstellbare Backen und können so individuell auf viele verschiedene Größen von Schrauben und Muttern eingestellt werden. Für besonders frickelige Stellen ist allerdings der Standhahnschlüssel perfekt. Er ist am einen Ende passend für eine Mutter geformt und verfügt über einen langen Stiel mit Griff unten. So kann deutlich bequemer geschraubt werden.

Ist das noch ganz dicht?

Zugegeben, folgendes ist kein richtiges Werkzeug, aber es sollte dennoch im Werkzeugkoffer zu finden sein, wenn man regelmäßig Arbeiten im Sanitärbereich ausführt: Dichtungshanf. Dieses Material wird schon sehr lange verwendet und erfüllt seinen Zweck, indem es aufquillt. Eine moderne Alternative ist das Dichtungsband. Dieses ist allerdings so stark, dass eine eventuell darunter befindliche Verschraubung nicht mehr ohne weiteres gelöst werden kann.

Alles sauber im Siphon?

Abflüsse verunreinigen oder verstopfen ganz schnell mal. Gerade wenn es sich um den Siphon unterm Badezimmerwaschbecken handelt, ist die Kombination aus Seife und Haare eine gute Grundlage dafür. Um solche ungeliebten Zustände zu lösen, eignet sich eine flexible Drahtbürste. Diese kann ganz einfach in den Knick des Rohres geschoben werden und dort allen Schmutz beseitigen.

So geht’s dem Silikon an den Kragen!

Unser letzter Tipp ist der Fugenhai. In Küche und Badezimmer gibt es viele Stellen, an denen eine Silikonfuge zum Einsatz kommt. Diese müssen von Zeit zu Zeit erneuert werden. Doch zuvor sollte das alte Material weichen. Der Fugenhai ist das ideale Werkzeug dafür, denn mit seiner Klinge lässt sich die Fuge wunderbar herausschneiden.

Quellen
www.heimwerker-erfolg.de/…/ausstattung-eines-werkzeugkoffers-fuer-den-heimwerker.html
www.obi.de/…/werkzeuge-fuer-die-armatureninstallationen/