Sie betreten das Bad und werden begrüßt von viel zu grellem Licht? Oder ist Ihre Lampe hier eher Team Funzel? Beides ist nicht wirklich schön. Darum wird es Zeit für eine Optimierung Ihres Beleuchtungskonzeptes. Wir geben Ihnen Tipps, welche Badezimmerleuchten wo hin sollten und was Sie sonst noch wissen sollten.

Safety First – Vorschriften für Badezimmerleuchten

Im Bad wird es gerne einmal nass und wir wissen alle seit Kindesbein an, dass Feuchtigkeit und Strom keine günstige Kombination sind. Darum gibt es ganz spezielle Bedingungen, die eine Lampe im Bad erfüllen muss. Der Raum wird nämlich je nach Grad der potentiellen Feuchtigkeitsintensität in verschiedene Schutzbereiche aufgegliedert. Diese sind in der DIN VDE 0100 festgehalten. Wir haben das schon in einem separaten Beitrag genauer erklärt. Hier wollen wir das Wissen noch einmal kurz zusammenfassen.

Schutzbereich 0

Er ist der kritischste von allen. Hier kommt es zu sehr viel und intensivem Wasserkontakt. Zu diesem Schutzbereich zählt zum Beispiel das Innere der Bade- oder Duschwanne. Das könnten also zum Beispiel Bodeneinbauspots sein. Diese müssen unbedingt mit Schutzkleinspannung bis AC 12V oder DC 30V ausgestattet sein. Als Schutzart sollte mindestens eine IP X7 vorliegen, damit diese gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt ist. Ein Trafo darf im Übrigen niemals in diesem Bereich installiert werden.

Schutzbereich 1

Hier kommt es ebenfalls noch des öfteren zu Berührungen mit Wasser. Dieser Schutzbereich umfasst das direkte Umfeld von Dusche und Wanne. Man spricht zum Beispiel von dem Inneren der Duschkabine bis zu einer Höhe von 2,25 m. Gibt es keine richtig begrenzte Dusche, wird ein Radius von 120 cm um den Brausekopf in seiner Halterung angesetzt.

Auch hier sollten die Leuchten eine Schutzkleinspannung bis AC 25 Volt oder DC 60 Volt aufweisen. Da hier allerdings meist nur noch Spritzwasser droht, reicht eine IP X4. Werden allerdings z.B. Massagedüsen eingesetzt, empfiehlt sich eher eine IP X5 (Strahlwasser). Ein Trafo darf hier aber immer noch nicht montiert sein.

Schutzbereich 2

Angrenzend daran denkt man sich einen weiteren Schutzbereich, der auf ganzer Höhe einen Radius von nochmals 60 cm umfasst. Dieser betrifft beispielsweise auch nicht ganz so kritische Stellen wie z.B. das Waschbecken. Denn der Wasserhahn bringt zwar ebenfalls Feuchtigkeit ins Spiel, aber hier ist wirklich nur Spritzwasser zu erwarten. Eine IP X4 reicht hier vollkommen aus.

Schutzbereich 3

Ob es diesen wirklich gibt, ist eigentlich fraglich. Wir wollen ihn aber hier einmal der Einfachheit halber so bezeichnen. Was vom Badezimmer noch übrig ist, zählt sozusagen hier rein. Hier reicht theoretisch eine Schutzart IP 21 (gegen Tropfwasser). Trafos können endlich angebracht werden, genauso wie Steckdosen und Schalter (die bisher ebenfalls nicht untergebracht werden konnten, außer sie waren direkt in der Lampe integriert).

Planung des Lichtkonzeptes – 4 Fragen bis zur perfekten Badezimmerlampe

Bevor Sie direkt Lampen aussuchen und anbringen wollen, müssen Sie noch einen Moment innehalten, denn: Wenn der Sicherheitsaspekt geklärt ist, wissen Sie noch gar nicht welche Lampen Sie an welcher Stelle wofür genau brauchen. Mal abgesehen vom Design (was ja immer eine Geschmacksfrage ist) gilt es zu klären: Wie viele Lampen müssen ins Bad? Wo müssen unbedingt welche montiert werden? Wie hell sollte ihr Licht sein? Und welche Extras wünschen Sie sich?

1. Die drei Licht-Arten: Basis, Funktion und Akzent

Generell in jedem Raum gibt es eine Art Dreifaltigkeit des Lichts: Die Grundausleuchtung, das Funktionslicht und die Akzentbeleuchtung. Mit dem Basislicht wird generell erst einmal Helligkeit geschaffen. Dazu dient meistens die Deckenbeleuchtung. Sie sorgt für Orientierung und somit Sicherheit.

Das Funktionslicht hingegen ist gezielter und meist auch heller. Es wird dort eingesetzt, wo man “arbeitet” – zum Beispiel sich stylt, rasiert oder schminkt. Spiegelleuchten sind dafür das beste Beispiel. Und schließlich verträgt ein Badezimmer ja auch noch ein wenig Atmosphäre. Das erzeugt man mit der Akzentbeleuchtung. Hier können zum Beispiel mit Wandleuchten Regale besonders inszeniert werden.

Je nachdem, was Sie sich also wünschen, braucht es wenigstens zwei, eventuell auch mehrere Badezimmerleuchten. Denn Grund- und Funktionslicht sollten immer erfüllt sein. Akzentbeleuchtung hingegen ist sozusagen die Kür.

2. Die individuellen Gegebenheiten: Wie sieht Ihr Bad aus?

Wir haben eine Reihe Fragen zusammengetragen, die Sie sich einmal stellen sollten. Denn dadurch werden Sie ein deutlich besseres Gefühl für den Raum und Ihre Wünsche bekommen. Wer gerade neu baut, kann sehr einfach entscheiden, wie er was gern hätte. Wird das Bad aber gerade renoviert, muss man auf die bestehenden Gegebenheiten Rücksicht nehmen und genau schauen, wie man Neues integrieren kann.

  • Haben Sie viele dunkle Ecken in Ihrem Badezimmer? Wenn Sie diese ausleuchten, wirkt der Raum deutlich freundlicher.
  • Wo befindet sich Ihre Badewanne, die Dusche, das WC, der Waschtisch? Je nachdem müssen Sie auf die richtigen, schützenden Voraussetzungen achten!
  • Wo machen Sie was? Styling am Morgen vor dem Spiegel? Entspannen am Abend in der Badewanne? Entsprechend sollte die Lichtsituation gewählt werden.
  • Hat das Bad ein Fenster oder ist es innenliegend? Dann könnten verschiedene clevere Extras (z.B. ein Bewegungsmelder) vielleicht noch eine gute Idee sein.
  • Wie wünschen Sie sich die Atmosphäre im Badezimmer? Sind Sie eher praktisch veranlagt oder darf hier eine Wellness Oase zum Verweilen entstehen?

3. Nicht zu hell bitte: Das richtige Leuchtmittel für Badezimmerlampen

Hier sind die wohl entscheidendsten Faktoren die Helligkeit und die Lichtfarbe. Bei der Farbtemperatur spricht man immer von drei Optionen: Warmweiß, Neutralweiß und Tageslichtweiß. Das kann man sich als Verlauf von einem sehr warmen, gelblichen Ton zu einem kühleren, bläulichen vorstellen. Dabei wirken die warmen Nuancen deutlich gemütlicher und sind prima für Entspannungszonen wie z.B. die Badewanne geeignet. Das blaue Licht wird eher heller wahrgenommen und eignet sich für funktionale Bereiche, wie z.B. beim Badezimmerspiegel.

Die Helligkeit ist aber nicht nur eine Sache der Empfindung. Früher hatte man Orientierung an den Wattzahlen. Heutzutage werden diese Werte jedoch in Lumen angegeben. Die Helligkeit einer 40 Watt Lampe entspricht heute ca. 410 Lumen, bei 60 Watt kann man mit ca. 700 Lumen rechnen. Für eine ideale Grundausleuchtung im Bad empfiehlt man immer ca. 300 Lm pro Quadratmeter – also 300 Lux (Lichtintensität).

Die Königin der Leuchtmittel ist aktuell ja die LED. Kein Wunder, denn sie ist sehr langlebig und dennoch energiesparend. Inzwischen ist ihr Licht auch sehr variabel, längst nicht mehr kalt und blau. Sie lassen sich sogar dimmen! Mit ihr ist man also bestens gerüstet.

4. Darf’s noch was sein: Extras für Badezimmerleuchten

Wie bereits angedeutet, ist das Badezimmer heute ja längst kein dunkles, einigermaßen funktionales Loch, sondern ein Ort der Entspannung und des Wohlfühlens. Hier legen wir besonders Wert auf ein angenehmes Ambiente, welches mit cleveren Beleuchtungsideen bestens umsetzbar ist. Hier einige Ideen für das gewisse Extra im Bad:

  • Dimmen. Wir sagten es ja gerade schon, aber dimmbaren Badezimmerlampen sind einfach genial! So können Sie das Licht immer Ihrer individuellen Laune und Verfassung anpassen. Schlecht geschlafen? Dann vielleicht lieber sanft in den Morgen starten und die Helligkeit auf ein zärtliches Maß herabdimmen…
  • Farbwechsel. Ähnlich schön wie die Helligkeit individuell anzupassen kann es auch sein, die Lichtfarbe abzuändern. Kreieren Sie sich ganze Lichtszenerien für ein erfrischendes Wachwerden oder ein entspannendes Abschalten nach dem Arbeitstag.
  • Fernbedienung. Sie liegen gerade in einem herrlichen entspannenden Bad, da schaltet jemand das Deckenlicht an. Vorbei ist es mit der Gemütlichkeit. Jetzt bloß nicht aus dem warmen Wasser aufstehen, denn das wäre der absolute Stimmungskiller! Eine Fernbedienung kann hier der Retter in der Not sein.
  • Bewegungsmelder. Im Dunkeln erst nach dem Schalter tasten, kann sehr lästig sein, wenn man nur kurz auf Toilette huschen wollte. Ein Bewegungsmelder ist hier der Hit, gerade wenn man noch einstellen kann, dass er nur für eine ganz sachte Schummerbeleuchtung sorgen muss.

Alles klar für die Planung Ihrer Badbeleuchtung?

Einfach nur irgendeine Lampe an die Decke montieren, ist sicher ein Weg, Licht ins Bad zu bekommen. Aber schön ist anders. Mit unseren technischen Infos sowie den Tipps und Überlegungen bezüglich Funktionalität der Lampen haben Sie alles, was Sie brauchen, um die perfekten Badezimmerleuchten für sich auszuwählen! So bekommen Sie ganz einfach Ihre individuelle Wellness-Oase.

Quellen
www.licht.de/…/installation-im-bad/
www.reuter.de/…/licht-schutzarten.html
www.reuter.de/…/lichtplanung-im-bad.html