Es ist wohl die Krönung des heimischen Wellness-Erlebnisses: Ein schönes, heißes Bad. Kein Wunder, dass für die meisten Menschen eine Wanne darum ein Must-Have für das eigene Badezimmer darstellt. Doch für die hundertprozentige Entspannung ist auch die Wannenarmatur entscheidend. Wir stellen Ihnen die gängigsten Formen vor und erklären, worauf Sie achten sollten.

Die erste Entscheidung: Drauf oder drunter?

Bevor man sich Fragen bezüglich der Form, der Funktionalität und der Ästhetik stellen kann, sollte eine grundsätzliche Entscheidung getroffen werden: Wird es eine Unterputz Wannenarmatur oder eine Aufputz Wannenarmatur? Beide Varianten haben Vorteile, sind allerdings nicht immer möglich.

Wannenarmatur Unterputz

Sie ist rein optisch eine sehr elegante, dezente Variante, denn die ganze Technik verschwindet hier in der Wand. Einzig eine kleine Platte, auf der sich die Mischbatterie sowie der Umschaltknopf zwischen Wanneneinlauf und Duschbrause befinden, sieht man hier. Unansehnliche Rohre und Co. sind clever hinter dem Fliesenspiegel versteckt.

Vorteilhaft ist hier neben der wunderbar aufgeräumten Optik auch die einfache Reinigung sowie die Option auch sicher digitale Steuerungselemente einbauen zu können. Allerdings ist eine Reparatur nicht ganz unproblematisch, ein Austausch braucht meist eine Armatur, die exakt zu den Wandausläsen der Unterputzkörper passt. Hier schränkt man sich also unter Umständen später etwas ein. Inzwischen gibt es aber auch flexible Varianten, auf die mehrere Armaturen gesetzt werden können.

Wannenarmatur Aufputz

Dies ist die gängigere Methode, bei der die Armatur auf die Wand an die vorgesehenen Rohrleitungen und Anschlüsse montiert wird. Das Wasser wird hier dann in der Batterie vor der Wand gemischt.

Das Schöne hieran: Da die Abstände zwischen den Installationspunkten genormt sind, können alte Armaturen in nur wenigen Handgriffen ausgetauscht werden. So ist schneller und unkomplizierter ein Wechsel und somit auch optisch ein frischer Wind im Bad möglich. Dafür kommt allerdings auch mehr Unruhe in den Raum, da die Technik sichtbar bleibt.

Welche Wannenarmatur darf es sein?

Der eine mag es modern und reduziert, der andere eher verspielt und mit dem gewissen Retro-Charme. Für alle ist aber wohl ein hohes Maß an Komfort und Funktionalität entscheidend. Diese Punkte erfüllen folgende sechs Wannenarmaturen allesamt auf ihre ganz eigene Art.

Die Standard-Variante: Einhebelmischer

Inzwischen findet man sie wohl mit am häufigsten in unseren Badezimmern. Kein Wunder, ist sie doch herrlich einfach zu montieren, bedienen und bietet dennoch für Designer genug Raum, mit ihnen optisch zu spielen.

Die Einhebelmischer verfügen über zwei Halterungen, die an der Wand befestigt sind. In der Mitte gibt es einen Hebel, welcher sich zu beiden Seiten schwenken lassen kann, um das warme und kalte Wasser je nach Bedarf zu mischen. Gleichzeitig regelt er auch die Intensität des Wasserstrahls. Viele Modelle verfügen zudem noch über einen Zugschalter, um vom Wasserhahn zur Duschbrause zu wechseln.

Der Einhebelmischer ist unkompliziert und je nach Design eigentlich in jedes Bad passend. Mit dieser Armatur macht man sicherlich nichts verkehrt. Es gibt sie sowohl als Unterputz- als auch als Aufputzvariante.

Der Klassiker: Die Zweigriff-Armatur

Heutzutage sieht man sie eher selten, denn sie ist ein Relikt aus alten Zeiten. Nichtsdestotrotz hat sie aber noch immer Fans und erlebt aktuell sogar ein kleines Revival. Denn ihr Charme ist eines ihrer größten Kapitale.

Die Zweigriff-Armatur verfügt, wie der Name schon sagt, über zwei separate Drehgriffe: einen für Warmwasser, einen für Kaltwasser. Diese müssen beide aufgedreht und entsprechend der gewünschten Temperatur individuell dosiert werden. Dadurch wird die Bedienung nicht ganz so komfortabel, aber dafür ist der Nostalgie-Faktor wirklich stark.

Darum greifen vor allem jene zu dieser Wannenarmatur, die auch Spaß an solchen Retro-Elementen haben. Sie bringen gerade designtechnisch wirklich schöne Spielarten mit ins Geschehen – zum Beispiel ganz traditionelle Flügelgriffe mit einem K für kalt und einem W für warm auf den beiden Ventilen.

Man sieht eine Wannenarmatur aus Metall mit zwei Griffen, um die der Schlauch für die Duschbrause gewickelt wurde.

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Das Praktische: Wannenthermostat

Im Look super modern und reduziert, dabei in der Funktion einfach genial. Diese Wannenarmatur ist besonders clever und denkt quasi mit!

Beim Wannenthermostat wird die Wassertemperatur zentral über einen Drehknopf eingestellt. Intern regelt die Armatur dann eigenständig wie viel warmes und kaltes Wasser zugeführt werden muss, um auch über die komplette Nutzungsdauer die eingestellte Temperatur beizubehalten.

Wer in einem Haus lebt, bei dem das Wasser gern einmal schlagartig kalt oder heiß wird, wenn irgendwo anders ein Hahn geöffnet oder die Toilettenspülung bedient wird, der sollte definitiv über ein solches Thermostat nachdenken! Es schützt vor diesen plötzlichen, unangenehmen Schwankungen, die ein entspanntes Bad schnell verderben können.

Der Exot: Die freistehende Wannenarmatur

Auch diese Variante ist nicht wirklich oft zu finden. Sie kommt nur infrage, wenn man selbst eine freistehende Badewanne hat. Ist das der Fall, braucht es auch eine entsprechende Armatur.

Dabei wird die Armatur direkt in den Boden eingebaut und an die dort verlegten Rohre angeschlossen. Sie verfügt über einen relativ hohen Auslauf für das Wasser, während der Brauseschlauch meist separat angebracht werden muss.

Das Ganze ist eine Kombination, die wohl eher in hochpreisigeren Gebäuden passt. Es schwingt hier stets ein gewisses Luxusgefühl mit. Wer allerdings selbst baut und besonderen Wert auf ein exklusives Bad legt, könnte diese Variante definitiv umsetzen.

Das gewisse Extra: Die Wasserfall-Armatur

Im Prinzip ist sie nicht weiter anders, als die bisher erwähnten Armaturen. Die Bedienung entspricht je nachdem der eines Thermostats oder einem Einhebelmischers. Ihre Besonderheit ist jedoch der Wasserstrahl, den sie abgibt. Dieser ist nämlich nicht rund und schmal, sondern flach und breit gefächert – eben wie ein kleiner Wasserfall.

Je nach Ausführung kann somit schon das Einlaufen des Badewassers ein besonderes Genusserlebnis werden. Außerdem ist diese Art auch etwas für Ästhetiker.

Die Besondere: Wannenrandarmatur

Bisher hatten wir Armaturen an oder in der Wand sowie im Boden. Für wen das beides nicht passt, der hat noch eine dritte Option, um seinen Wasserhahn zu platzieren.

Die Wannenrandarmatur wird – wie der Name es schon vermuten lässt – nämlich auf dem Badewannenrand montiert. Dafür braucht es zwischen drei bis fünf Hahnlöcher, in welche je nachdem Wasserauslauf, Temperatureinsteller, Umsteller sowie die Brause selbst installiert werden.

Diese Armatur ist relativ platzsparend und dezent. Sie eignet sich sowohl für Wannen an der Wand, als auch freistehende Modelle. Zudem hat man diese Variante wahrscheinlich auch noch nicht allzu oft gesehen, wodurch sie einfach etwas Besonderes ist.

So treffen Sie die richtige Wahl

Bei all diesen Optionen ist es wahrlich keine einfache Entscheidung, die ideale Wannenarmatur für sich und Ihr Bad zu finden. Darum hier noch vier Hinweise, die Ihnen bei der Wahl helfen können.

1. Orientieren Sie sich an den Gegebenheiten!

Träumen können wir viel. Aber wir müssen irgendwann auch einfach mit den Karten spielen, die uns gegeben wurden. Denn auch wenn Ihr Badezimmer viel zu klein für eine freistehende Wanne samt Armatur ist, kann eine andere Variante doch genauso einen Wellnesstempel aus dem Raum zaubern.

2. Überprüfen Sie die Art der Warmwasserversorgung!

Haben Sie eine zentrale Warmwasser-Einspeisung (Zentralheizung) oder einen Durchlauferhitzer, brauchen Sie eine Hochdruckarmatur. Bei einem Boiler hingegen ist eine Niederdruckarmatur die richtige.

Der Unterschied liegt darin, dass bei der Niederdruck-Variante beim Betätigen des Hahns beim Boiler ein Nachfließen von kaltem Wasser ausgelöst wird, welches das warme Wasser nach oben verdrängt. Dies ist allerdings eher selten. Die Standard-Version ist die Hochdruckarmatur.

3. Achten Sie auf die Verarbeitung!

Wie immer sollte man auf Qualität achten. Eine Armatur, die sehr leichtgängig ist, ist tendenziell auch hochwertig verarbeitet und hat eine längere Lebensdauer. Versuchen Sie Produkte zu vermeiden, die aus Kunststoff an entscheidenden Stellen (z.B. Auslauf oder Brauseschlauch) gefertigt sind und greifen Sie besser zu Metall oder Keramik als Material.

4. Denken Sie auch ans Später!

Selbst das beste Produkt hat irgendwo seine Verschleißstellen. Dann ist die Frage: reparieren oder ersetzen? Allein schon in Sachen Umweltbilanz wäre eine Reparatur natürlich schön. Ersatzteile gibt es aber wenn überhaupt meist auch nur für Markenprodukte. Erkundigen Sie sich dazu am besten vor dem Kauf beim Hersteller oder Verkäufer. Dann gibt es am Ende kein böses Erwachen.

Quellen
www.badarmaturen-portal.de/…badewannenarmaturen/