Eine Solarthermieanlage kann die Kosten für die Warmwasseraufbereitung und die Heizung enorm senken. Wenn Sie eine Solarthermieanlage planen, müssen Sie jedoch vorher einige wichtige Faktoren prüfen – ist ihr Haus überhaupt geeignet? Und was kostet eine Solaranlage? Das sind wohl die entscheidendsten Fragen. Wir helfen bei den Antworten!

Eignet sich mein Haus für eine Solaranlage?

Bevor wir uns an die Planung an sich machen, wollen wir erst einmal prüfen, ob sich Ihr Haus für eine Solarthermieanlage eignet. Es gibt einige Punkte, die erfüllt sein sollten, damit sich eine solche Investition auch lohnt und ein effizientes Ergebnis liefert.

Das richtige Dach…

Nicht jedes Dach eignet sich, für die Anbringung von Solarkollektoren. Zum einen muss die Dachfläche groß genug sein – Hindernisse wie Dachfenster oder Schornsteine können die Nutzfläche dabei enorm verkleinern. Geht es nur um die Warmwasseraufbereitung werden pro Person im Haushalt etwa 1 bis 1,3 Quadratmeter Flach- bzw. 0,8 bis 1 qm Vakuumröhrenkollektoren gerechnet. Mit Heizungsunterstützung braucht es je 10 qm (genutzter und beheizter) Wohnfläche einen Quadratmeter Flachkollektoren. Für Vakuumröhrenkollektoren halbiert sich der Wert. Zum anderen muss auch die Traglast des Daches ausreichend sein, um die Solarplatten zu halten.

Ebenso wichtig ist es, dass die Dachneigung stimmt. Für die Warmwasseraufbereitung sollte der Winkel zwischen 30 und 50 Grad bei der Heizungsunterstützung sogar zwischen 25 und 70 Grad liegen, um ideale Ergebnisse zu erzielen. Flachdächer sind also ohne entsprechende Vorrichtungen eher ungeeignet. Wenn Sie also auf einem solchen Dach eine Solarthermieanlage planen, müssen zusätzliche Kosten für Halterungen und Stützen einberechnet werden.

Was ist noch wichtig?

Die Installationsfläche auf der Sie die Solarkollektoren ausrichten, sollte möglichst unbeschattet sein, damit die direkte Sonneneinstrahlung gewährleistet werden kann. Ein Baum kann leicht gefällt werden, ist das Dach allerdings von einem anderen Haus überschattet, ist eine Solaranlage eher ineffizient.

Achten Sie außerdem darauf, eine Installation von Solarkollektoren zuvor mit Ihrer zuständigen Baubehörde abzusprechen. Das gilt vor allem für Häuser, die unter Denkmalschutz stehen.

… und der richtige Speicher

Bei der Planung der Solarthermieanlage ist nicht nur die Installationsfläche entscheidend. Sie müssen außerdem ausreichend Platz für eine Speicheranlage mit einplanen. Für eine Anlage, die ausschließlich zur Warmwasserproduktion genutzt wird, müssen lediglich 350 Liter Speichervolumen eingerechnet werden. Anders ausgedrückt: 60 bis 80 l je Person im Haushalt. Soll außerdem eine Heizungsunterstützung stattfinden, sind 600 bis 1000 Liter einzuplanen (zusätzliche 50 l pro Person). Das Speichervolumen kann natürlich je nach Haus- und Raumgröße variieren.

Kosten einer Solarthermieanlage

Sonnenkollektoren anzubringen ist immer auch eine Geldfrage. Ein Komplettpaket für eine Warmwasseranlage kostet zwischen 3.000 und 8.000 Euro. Die Kombination mit der Heizungsunterstützung bewegt sich in einem Preisrahmen zwischen 6.000 und 12.000 Euro.

Förderung für Solarthermianlagen

Die Preise können gut und gern abschreckend wirken. Doch verzagen Sie nicht gleich, denn es gibt einige Förderungsprogramme für jene, die eine Solarthermieanlage planen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt Boni für Bestands- und Neubauten aus. Diese belaufen sich bei einer Wasseranlage auf mindestens 500€, bei einer Anlage mit zusätzlicher Heizungsunterstützung sogar auf mindestens 2.000€.

Für diese Förderung gibt es aber einige Richtlinien: bei Vakuumröhrenkollektoren müssen mindestens 7 qm Kollektorfläche mit 50 Liter Speichervolumen je Quadratmeter verbaut werden. Verwendet man Flachkollektoren werden 9 qm Fläche mit 40 Liter je Quadratmeter verlangt. Wird nur eine Warmwasseranlage verbaut, muss die Fläche mindestens 3 qm betragen. Der Speicher soll ein Fassungsvermögen von wenigstens 200 Litern haben.

Sollten Sie diese Bedingungen nicht erfüllen, oder zusätzliche Förderungen benötigen, können Sie sich an die KfW Bankengruppe oder länderspezifische und kommunale Geldgeber wenden. Am besten fragen Sie hierzu bei Fachbetrieben an, welche Programme Sie in Anspruch nehmen können.

Quellen
www.solaranlagen-portal.com/solarthermie/montage/auslegung
www.kesselheld.de/thermische-solaranlage/
www.solarcontact.de/solaranlage/thermische-solaranlage