Mittlerweile hat jede moderne Heizung ein Heizungsthermostat, mit welchem die Heizleistung geregelt werden kann. Doch wie funktionieren diese Dinger, die wir täglich benutzen, eigentlich? Und was gibt es neben den manuell regulierbaren noch alles für Varianten? Das alles erfahren Sie im folgendem Beitrag.

Wie funktioniert ein Heizungsthermostat?

Das erste serienreife Thermostatventil, wie wir es kennen, kam bereits 1952 auf den Markt. Aufgrund der einfachen, aber genialen Funktionsweise konnte es sich bis heute in vielen Wohnungen halten. Doch die Wenigsten wissen, wie genau es aufgebaut ist und funktioniert.

Aufbau

Von außen sieht man nur den sogenannten Thermostatkopf, an welchem die Wunschtemperatur reguliert werden kann. In diesem Griffstück befindet sich der Temperaturfühler, der in der Regel aus einem Gas oder einer Flüssigkeit besteht und die Wunschtemperatur mit der Raumtemperatur vergleicht. Der Fühler ist über einen Übertragungsstift mit dem Ventil im Heizkörper verbunden, welches den Zufluss des Heizwassers regelt.

Funktionsweise

Soll nun geheizt werden, dann wird der Thermostatkopf zum Beispiel auf die dritte Stufe gedreht, wodurch das Ventil im Heizkörper geöffnet wird und Heizwasser einströmen kann. Die Flüssigkeit im Temperaturfühler ist zu diesem Zeitpunkt kühl und dadurch zusammengezogen. Wird es nun wärmer, dehnt sich die Flüssigkeit oder das Gas aus, wodurch der Übertragungsstift bewegt wird und das Ventil sich immer weiter schließt. Ist die eingestellte Temperatur erreicht, ist das Ventil ganz geschlossen. Kühlt es ab, zieht sich die Flüssigkeit wieder zusammen und es kann wieder Heizwasser einströmen.

Die Regulierung am Drehknauf gibt dabei die maximale Ventilöffnung vor, die dann durch den Temperaturfühler je nach Temperatur entsprechend reguliert wird.

Diese Heizungsthermostate gibt es

Mithilfe von Thermostaten lässt sich die Temperatur individuell in jedem Raum regulieren. Doch mittlerweile gibt es mehr Varianten als nur den üblichen Drehknauf.

Manuelles Thermostatventil

Ganz klassisch gibt es das am häufigsten verwendete Ventil, dessen Funktionsweise oben bereits beschrieben wurde. Bei dieser Variante kann die Wunschtemperatur über ein 5-stufiges System manuell eingestellt werden.

Heizungsthermostat mit Kapillarrohr

Es gibt Situationen, in denen das Thermostat zum Einstellen nicht direkt am Heizkörper montiert werden kann, zum Beispiel bei schlechter Erreichbarkeit. In so einem Fall kann ein sogenannter Ferneinsteller genutzt werden, welcher über ein bis zu 2 Meter langem Kapillarrohr mit dem Thermostat-Kopf verbunden ist. So kann auch aus der Ferne mechanisch die Temperatur reguliert werden.

Programmierbare elektronische Thermostate

Programmierbare Thermostate helfen beim Energiesparen und bieten einen wesentlich höheren Wohnkomfort. Denn bei ihnen muss die Temperatur nicht mehr mechanisch manuell geregelt werden, sondern es kann die Wunschtemperatur einprogrammiert werden. Das Thermostat regelt dann zur angegebenen Zeit die gewünschte Temperatur.

Die Messung erfolgt bei diesen Modellen meist über einen elektronischen Temperaturfühler. Auch die Regulierung des Ventils geschieht nicht mechanisch, sondern elektrisch.

Funk-Heizungsthermostate

Noch einen Schritt weiter gehen die Temperaturregulatoren, welche über Funk gesteuert werden. Diese sind Teil des Konzeptes des ‘smarten Hauses’, denn die Thermostate sind mit einer zentralen Empfangsstation vernetzt. Über diese können die Temperaturprofile für die einzelnen Heizkörper individuell eingestellt und programmiert werden. Es gibt sogar auch Heizungsthermostate mit App, bei denen mittels des Smartphones aus der Ferne die Temperatur geregelt werden kann.

Eine Funk Heizungsthermostateinheit, bei der gerade die Temperatur für die Heizungskörper reguliert wird


Foto: © CORGI HomePlan, Lizenz: Creative Commons CC BY 2.0 , Quelle: flickr.com
Die Funkeinheit, um die Temperatur der Thermostate zu regeln.

Heizungsthermostat mit Fernfühler

Manche Modelle besitzen auch einen Fernfühler. Bei diesen ist der Temperatursensor nicht im Thermostatkopf verbaut, sondern kann individuell im Raum platziert werden. So wird eine realistischere Messung der Raumtemperatur erreicht, als wenn sie nur direkt am Heizungskörper gemessen wird.

Mit dem richtigen Heizungsthermostat Energie sparen

Das richtige Thermostat bringt mehr Wohnkomfort und hilft beim Heizkostensparen. Denn dank intelligenter und programmierbarer Regulierungseinheiten wird nur dann geheizt, wenn es auch erforderlich ist. So ist es zum Beispiel nicht mehr notwendig, die ganze Nacht durch das Bad zu heizen, nur damit man morgens beim Duschen nicht friert. Es kann ganz bequem die Heizung so programmiert werden, dass sie eine halbe Stunde vor dem Aufstehen anfängt zu heizen.

Auch sonst kann in der Wohnung in jedem Raum individuell die Temperatur abgesenkt werden, wenn man nicht da ist. Der Heizstart wird dann so programmiert, dass man zum Beispiel nach der Arbeit in eine angenehm warme Wohnung kommt. Auch für die Nachtstunden ist so eine optimal Regulierung möglich.
Quellen
www.co2online.de/heizungsthermostat-funktionsweise/
www.co2online.de/bilderstrecke-welche-thermostate-gibt-es
www.heizsparer.de/programmierbare-thermostate
www.heimwerker.de/heizungsthermostat-richtig-einstellen