Die Energiekosten steigen scheinbar nur noch. Kein Wunder, dass man nach immer neuen Wegen zum Sparen sucht. Unnötige Kosten entstehen zum Beispiel, wenn freiliegende Heizungsrohre durch unbeheizte Räume wie dem Keller verlaufen. Das ist inzwischen sogar durch die EnEV untersagt. Die Lösung: Einfach die Heizungsrohre selbst isolieren! Wir erklären, wie das geht!

Was braucht man zum Isolieren?

In Sachen Werkzeuge muss nichts spezielles besorgt werden. Es empfiehlt sich eine Säge und ein Cuttermesser zum Zuschneiden, ein Zollstock oder Maßband für genaues Vermessen der Rohre und eventuell eine Gehrungslade, falls die Rohre auch Eckstücke haben. Deutlich komplizierter wird es beim richtigen Dämmmaterial. Dieses sollte auf jeden Fall Wärmeleitfähigkeitsklasse 035 (mind. 2cm Dicke) haben. Abgesehen von der eigentlichen Isolierung braucht man noch Isolier- bzw. Gewebeklebeband.

Kleine Materialkunde

Sehr günstig sind Kunststoffschläuche. Diese werden meist in Meter-Abschnitten verkauft und kommen bereits geschlitzt und mit einer Klebefolie versehen daher. Sie sind schwer entflammbar, aber nicht hochtemperaturbeständig. Außerdem sind sie nicht sehr dehnbar und darum vor allem für gerade Rohre geeignet.

Kautschuk-Rohrisolierung besticht hingegen mit seiner großen Flexibilität und hält auch Temperaturen von über 160°C aus. Auch sie werden bereits fertig geschlitzt angeboten und können bei Rohren mit besonders vielen Biegungen punkten. Preislich liegen sie jedoch etwas höher als die Kunststoffummantelung.

Für besonders hohe Temperaturen bis 250°C sollte man zur Mineralwolle als Rohrisolierung greifen. Diese ist mit Aluminium umwickelt und besonders starr. Bei der Verarbeitung sollten lange Kleidung und Handschuhe getragen werden, da es sonst zu Hautreizungen kommen kann.

Heizungsrohre selbst isolieren

1. Materialmenge ermitteln

Messen Sie die Rohre in den betreffenden Räumen aus und notieren Sie sich die Längen. Addieren Sie alle Werte und runden Sie im Zweifelsfalle immer auf – lieber etwas zu viel Material, als dann auf den letzten Metern nochmals in den Baumarkt fahren zu müssen. Berücksichtigen Sie auch Hindernisse (z.B. Pumpen, Ventile).

2. Die Heizung ausschalten

Es klingt banal, aber wenn das Heizsystem auf vollen Touren läuft, besteht Verbrennungsgefahr. Darum unbedingt alles abstellen und gründlich auskühlen lassen. (Der idealer Zeitpunkt dafür wäre also im Sommer.)

3. Isolieren – gerade Heizungsrohre

Messen Sie den zu isolierenden Rohrabschnitt genau aus und schneiden Sie die Dämmschläuche mit dem Cuttermesser oder einer kleinen Säge passend zu. Achtung: Es sollen möglichst keine Lücken entstehen, darum sollten Sie sorgfältig arbeiten. Die einzelnen Stücke müssen am Ende exakt aneinander liegen.

Bringen Sie nun die Schläuche an, indem Sie sie über die Rohre stülpen. Die langen Schlitze verbinden Sie durch festes Zusammendrücken der Ränder. Diese sind meist selbstklebend,  es muss nur noch das Schutzpapier abgezogen werden. Auch hier sollten Sie genau arbeiten, damit keine ungedämmten Lücken entstehen.

4. Isolieren – Kurven und Hindernisse

Bei Kurven und Biegungen müssen die Dämmschläuche – wenn sie nicht gerade aus Kautschuk bestehen – bearbeitet werden. Entweder Sie sägen zwei Stücke auf Gehrung zu und schieben diese aneinander. Oder Sie schneiden kleine Keile (je nach Stärke der Biegung entweder 45° oder 30°) in den Schlauch, so denn er sich entsprechend knicken lässt.

Bei Hindernissen wie zum Beispiel T-Verbindungen schneiden Sie an der geöffneten Schlauchseite ein Loch in der Größe des abgehenden Rohres. Stülpen Sie nun diesen Dämmschlauch über das Rohr, sodass die abgehende Leitung herausschaut. Von der anderen Seite schieben Sie nun ganz normal einen zweiten Dämmschlauch so dicht wie möglich an die T-Kreuzung heran.

Für Armaturen, Ventile und ähnliche Hindernisse müssen Sie mit einer ähnlichen Vorgehensweise versuchen so nah wie möglich an sie heranzukommen. Unter Umständen können Sie auch passgenaue Formteile aus den Schläuchen zuschneiden – ähnlich wie bei einem Puzzle. Aber Achtung: Versuchen Sie so wenig Lücken wie möglich zu produzieren!

5. Schnittstellen verkleben

Der letzte Schritt ist so einfach wie wichtig. Denn die einzelnen Schnittstellen zwischen den Dämmschläuchen müssen nun mit Isolier- oder Gewebeband umwickelt werden. Schieben Sie dazu die Elemente nochmal so eng wie es geht aneinander. Bekleben sie die Bereiche, wo sie aneinanderstoßen mit dem Isolierband und seien sie gerne großzügig dabei – lieber eine Runde mehr, damit es auch wirklich hält.

Mit ein wenig Aufwand an Zeit und Geld können Sie also in Zukunft ordentlich sparen. Oder hätten Sie gedacht, dass man Heizungsrohre ganze einfach selbst isolieren kann ohne herausragende Fachkenntnisse?
Quellen
www.selbermachen.de/rohre-isolieren
www.energie-fachberater.de/rohrleitungen-im-keller-mit-wenig-aufwand-daemmen
www.selbst.de/heizungsrohre-selbst-daemmen
www.heizsparer.de/spartippsheizungsrohre-isolieren
www.co2online.de/…/heizungsrohre-isolieren-material/
www.co2online.de/…/heizungsrohre-isolieren-anleitung/