Sie suchen nach einer Alternative für den Boiler, aber eine zentrale Warmwasserversorgung kommt nicht in Frage? Dann könnte der Durchlauferhitzer für Küche und Bad sehr interessant sein um Warmwasser zu gewinnen. Wie er funktioniert, welche Arten es gibt und was ihn auszeichnet, erfahren Sie in unserem Beitrag!

Was ist ein Durchlauferhitzer eigentlich?

Durchlauferhitzer werden zur dezentralen Warmwasserversorgung eingesetzt. Sie werden jeweils in der Nähe einer Zapfstelle angebracht und erhitzen das durchlaufende Wasser. Die meisten Modelle sind so ausgelegt, dass sie immer eine Entnahmestelle bedienen. Dadurch werden sie zum Beispiel gezielt für die Wasserversorgung von Dusche oder dem Küchenbecken verwendet.

Wann lohnt sich ein Durchlauferhitzer?

Besonders in der Küche und im Badbereich werden Durchlauferhitzer immer häufiger eingesetzt. Sie sind eine kompakte und vor allem effiziente Alternative zum Boiler und immer dann einsetzbar, wenn eine dezentrale Wasserversorgung im Haus vorhanden ist. Im Gegensatz zum Boiler heizen sie das durchlaufende Wasser auf, das bedeutet, dass der Vorrat nicht aufgebraucht wird. Gerade in einem Haushalt mit vielen Personen muss so niemand kalt duschen!

Auch mit Legionellen werden Sie so keine Probleme haben, denn die Bakterien mögen warmes, stehendes Wasser und das wird in einem Durchlauferhitzer einfach nicht geliefert. Zudem erwärmt der Durchlauferhitzer das Wasser sehr nah am Ausfluss. Das bedeutet, dass es so gut wie keine Wärme verliert und so effizient genutzt werden kann.

Drei Arten – eine erste Unterscheidung

Man unterscheidet grundlegend zwischen drei Arten von Durchlauferhitzern: dem strom- und dem gasbetriebenen Durchlauferhitzer sowie einer Kombination – die so genannte Kombitherme. Jede Art hat gewisse Vor- und Nachteile und wird in unterschiedlichen Situationen verwendet. Damit Sie den richtigen Durchlauferhitzer für Küche und / oder Bad wählen, haben wir alles zusammengefasst, was Sie wissen müssen.

Der elektronische Durchlauferhitzer

Sie werden am häufigsten verbaut, da sie auch individuell an den eigenen Bedarf angepasst werden können. Ihre Leistung kann zwischen 3,5 bis 33 kW variieren und somit sowohl Kleingeräte als auch große Wasserinstallationen langfristig mit warmem Wasser versorgen. Außerdem haben sie den Vorteil, dass sie direkt an den Drehstrom angeschlossen werden, das bedeutet, dass keine Aufwärmzeiten anfallen.

Wie funktioniert der Durchlauferhitzer?

Beim elektronischen Durchlauferhitzer wird das Wasser über und um Heizdrähte geleitet und nimmt dabei die abgegebene Wärme auf. Es gibt auch Modelle bei denen die Beheizung indirekt (also um die Rohre herum) vonstatten geht, jedoch verfügen diese über einen deutlich geringeren Wirkungsgrad.

Für alle modernen elektronischen Durchlauferhitzer gilt jedoch, dass sie das Wasser perfekt und gleichmäßig auf die gewünschte Temperatur aufheizen. Diese wird an der entsprechenden Armatur eingestellt und wird auch immer nur dann ausgeliefert, wenn sie wirklich benötigt wird.

Ein kleiner, aber feiner Unterschied: Gesteuert oder geregelt

Elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer prüfen stetig die Temperatur und den Druck des Kaltwassers. Anhand dieser Werte wird die elektrische Leistung angepasst und das Wasser erwärmt.

Elektronisch geregelte Geräte hingegen prüfen die Temperatur des bereits erwärmten Wassers. Entspricht diese nicht dem gewünschten Wert wird die Leistung entsprechend angepasst.

Vorteile des elektronischen Durchlauferhitzers

Klar für ein elektronisches Modell spricht seine Effizienz. Die gewünschte Wassertemperatur wird unmittelbar über die Armatur eingestellt und das Wasser wird auch nur bis zu dieser Temperatur erhitzt. Das steht im Gegensatz zum gasbetriebenen Durchlauferhitzer, auf den wir gleich noch näher eingehen werden.

Zudem ist der elektronische Durchlauferhitzer sehr kompakt und kann leicht nachgerüstet werden. Auch eine Installation an mehreren Abnahmestellen ist meist gar kein Problem. So haben Sie nie wieder Probleme mit aufgebrauchtem Warmwasser und nutzen die Energie optimal.

Nachteile des elektronischen Durchlauferhitzers

Leider wird unser Strom immer teurer und das bedeutet in diesem Fall auch, dass Ihr Warmwasser immer teurer wird. Hier lohnt es sich also nach einer besseren, weil kostengünstigeren Alternative Ausschau zu halten.

Besonderheit: Die Kombination von Elektro und Solar

Verfügen Sie über eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe, können Sie diesen Strom effektiv für Ihren elektronischen Durchlauferhitzer einsetzen. So reduzieren Sie die Stromkosten auf ein Minimum, denn nur wenn keine Ressourcen aus dem Solarnetz mehr vorhanden sind, wird das externe Stromnetz zugeschalten – die Kombitherme wird effektiv genutzt. Unter diesen Umständen ist ein elektronischer Durchlauferhitzer meist günstiger als jede andere Variante.

Der Gas-Durchlauferhitzer

Wie der Name schon vermuten lässt, erwärmt der Gas-Durchlauferhitzer das durchlaufende Wasser nicht mit Strom, sondern mit Gas. Er ist dabei kaum weniger kompakt als sein elektronisches Pendent und erwärmt das Wasser ebenso nur, wenn man an der Armatur warmes Wasser einstellt.

So funktioniert er

Stellt man an einem Wasserhahn eine hohe Temperatur ein, werden die Flammen des Gasbrenners im Wärmetauscher bzw. im Durchlauferhitzer entzündet. Das kalte Wasser wird dann durch den erwärmten Bereich geleitet und nimmt entsprechend Wärme auf, bis es die voreingestellte Temperatur erreicht hat. Erst dann fließt es auf der anderen Seite weiter. Die entstandenen Abgase durch die Verbrennung werden durch einen Außenwandanschluss oder einen Abzug nach draußen abgeleitet.

Bevor das Wasser dann aus dem Wasserhahn gelassen wird, wird noch eine bestimmte Menge Kaltwasser hinzugegeben – so, dass die gewünschte Temperatur möglichst exakt erreicht wird. Typisch sind alternativ separate Kalt- und Warmwasserhähne.

Vorteile des Gasdurchlauferhitzers

Ebenso wie beim elektronischen Modell wird auch hier immer nur dann warmes Wasser produziert, wenn es auch benötigt wird. Somit werden keine langen Lagerzeiten oder gar eine ständige Erwärmung wie beim Boiler nötig. Sind bereits Abzugskanäle für die Abgase vorhanden, ist diese Variante außerdem sehr kostengünstig in Installation und Verbrauch.

Nachteile des Gasdurchlauferhitzers

Befinden sich in Bad und Küche (je nachdem, wo Sie den Durchlauferhitzer einsetzen wollen), keine solchen Anschlüsse, die ein sicheres Abziehen der Abgase garantieren, ist ein Einbau nicht möglich. Wollen Sie einen Außenwandanschluss nachrüsten, müssen Sie dies zuvor mit Ihrem Schornsteinfeger besprechen, erst dann können Sie loslegen.

Fazit: Der richtige Durchlauferhitzer für Küche und Bad

Welchen Durchlauferhitzer für Ihren individuellen Fall der beste ist, hängt ganz von den Rahmenbedingungen ab. Werden bei Ihnen bereits Gasleitungen genutzt und die entsprechenden Vorkehrung (v.a. der Abzugskamin) sind gegeben, spricht nichts gegen die gasbetriebene Variante.

Müssten Sie diese Vorarbeiten jedoch erst treffen, ist vom Kosten-Standpunkt aus eher zu einem elektronischen Durchlauferhitzer zu raten. Die neuesten Generationen dieser Variante achten auf einen sparsamen Stromverbrauch und helfen Ihnen so auch Ihre Ausgaben und Ihren Stromverbrauch zu minimieren.

Am günstigsten über die Zeit betrachtet ist jedoch die Kombination eines elektronischen Durchlauferhitzers mit einer Solaranlage bzw. einer Wärmepumpe. Nur wenn der natürlich erzeugte Strom aufgebraucht ist, wird das externe Stromnetz hinzugezogen – so sparen Sie nicht nur, sondern tun auch unserer Umwelt etwas Gutes.

Quellen
www.heizung.de/…/die-funktionsweise-elektronischer-durchlauferhitzer/
www.heizung.de/…/gas-durchlauferhitzer-erwaermt-wasser-mit-gas/
www.bauen.de/a/durchlauferhitzer-vor-und-nachteile.html
www.hausjournal.net/durchlauferhitzer-typen