Die einen lieben ihn wegen seiner flauschigen Anschmiegsamkeit. Die anderen halten ihn für ein muffendes Relikt aus Großmutters Zeiten. Doch Tatsache ist: So ein Badteppich hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Da wir aber auch die Gegen-Argumente nachvollziehen können, wollen wir Ihnen heute einige Tipps geben, wie Sie einen wirklich zu Ihnen passenden Badezimmervorleger finden.

Warum sollte ein Badteppich in den Raum?

Stellen Sie sich einmal vor: Sie haben gerade ein herrliche entspannendes Bad genommen oder den anstrengenden Tag mit einer heißen Dusche von den Schultern gespült. Und nun verlassen Sie die Wanne oder die Duschkabine und treten auf – nackte Fliesen. Die sind nicht nur tendenziell eiskalt, sondern auch noch mit nassen Füßen gefährlich glatt. Wie schön wäre hier ein kuscheliger Untergrund, der stabil an Ort und Stelle bleibt? Die Lösung lautet: Badteppich!

Gängige Vorurteile ausräumen

Ein Badezimmerteppich? Hier kommen vielen unattraktive Flashbacks von gemusterten, ausgeblichenen Exemplare aus Omas Badezimmer in den Sinn. Die sind längst nicht mehr zeitgemäß? Trocknen ewig nicht? Und müffeln deswegen ständig unangenehm? Außerdem gibt es doch sowieso nur furchtbar hässliche Designs! Das ist der gängige Tenor zu diesem Thema. Doch in der Zwischenzeit hat sich einiges getan!

Heutzutage gehört das Badezimmer zu einem der wichtigsten Orte im Haus. Es ist nicht länger zweckmäßig, sondern dient einhundertprozentig dem Wohlbefinden. Echte Wellnessoasen mit Spezialeffekten in Wanne und Dusche entstehen hier bei neuen (Um-)Bauvorhaben. Und auch designtechnisch hat sich hier viel geändert – zum Positiven! Darum können wir inzwischen die meisten Gegenargumente definitiv entkräften. Badteppiche können heute wirklich was!

Welche Anforderungen an den Badvorleger gibt es?

Schauen wir noch einmal genau hin. Was muss ein Badteppich können, um in die modernen Wohlfühl-Tempel, auch Badezimmer genannt, einziehen zu dürfen?

  1. Die Optik. Sowohl Größe, als auch Form und Design müssen einfach stimmen und sich in der Gesamtbild des Raumes einfügen.
  2. Die Haptik. Die einen lieben es flauschig, die anderen eher fest. Die Florhöhe ist darum sehr wichtig.
  3. Die Sicherheit. Ein sehr wichtiges Kriterium, immerhin kann es bei Nässe schnell glatt werden. Eine gute, rutschfeste Unterseite muss darum her.
  4. Die Haltbarkeit. Das Material entscheidet hier darüber, wie lange die Oberseite ansehnlich bleibt und die Unterseite stabil. Denn gerade Fußbodenheizungen können hier problematisch werden.
  5. Die Pflege. Ein Badezimmerteppich muss bestenfalls waschbar sein! Ansonsten wird er zur Brutstätte von Keimen und Bakterien.

Den perfekten Badteppich finden – so geht’s!

Um den idealen Begleiter in Ihrem Badezimmer zu finden, gilt es die eben zusammengetragenen Anforderungen genau abzuarbeiten. Denn zu jedem Punkt gibt es verschiedene Wahlmöglichkeiten. Wir helfen Ihnen, die für Sie richtige Entscheidung zu treffen.

Hübsch soll er sein: Form und Farbe des Teppichs

Betrachten Sie zunächst Ihr Badezimmer. Sind Sie mit einer großen Fläche gesegnet, können Sie aus den Vollen schöpfen und gleich mehrere Badteppiche einsetzen. Für gewöhnlich werden Sets aus zwei oder drei Vorlegern in verschiedenen Größen angeboten. So kann ein großer vor die Wanne, ein kleinerer vor den Waschtisch und ein dritter vor das WC.

Bei der Form des Teppichs können Sie ganz nach Ihrem eigenen Geschmack gehen. Die Klassiker sind runde, ovale oder eckige Varianten. Es gibt inzwischen aber auch verspielte Formen, die aussehen wie eine Muschel, ein Fisch oder ein kleines Papierbötchen. Gerade wer Kinder hat, kann sich hier gut austoben.

Bei der Wahl von Farbe und Design sollten Sie sich am restlichen Stil des Bades orientieren. Eine sehr cleane Einrichtung mit viel Weiß, Chrom und eckigen, geradlinigen Formen verträgt auch entsprechend schlichte Badezimmerteppiche in z.B. Grau oder Schwarz. Ist das Bad eher mit Naturmaterialien ausgestattet, darf auch der Vorleger in Erdtönen oder Grünnuancen daherkommen. Generell ist sowieso erlaubt, was gefällt. Wer sich einen Farbtupfer wünscht, kann auch zu knalligen Farben oder wilden Mustern greifen! Wer es eher ruhig haben mag, für den eignen sich unifarbene Teppiche.

Kuschelig vs. fest: Welcher Flor darf’s sein?

Auch das ist wieder eine Geschmacksfrage. Die einen mögen es, wenn lange, flauschige Fasern ihre Füße umschmeicheln, während die anderen sich lieber eine kompakte Haptik unter der Fußsohle wünschen. Die Florhöhe ist darum ein durchaus wichtiges Kriterium. Ist der Badteppich nämlich zu fest, kann es sein, dass hier wirklich Probleme beim Trocknen entstehen. Gleiches gilt aber bei der Flokati-Variante. Eine oftmals empfohlene Höhe der Florfasern sind darum wenigstens 20 mm.

Safety First: So wird das Bad sicher

Gerade recht dünne Badteppiche haben häufig keine beschichtete Unterseite. So besteht immer die Gefahr, dass man mit dem Stück Textil auf den glatten Fliesen ins Schlittern kommt – egal ob man gerade nur kurz ins Bad geht oder aus der Dusche steigt. Darum sind heutzutage doch die meisten Badvorleger mit einer rutschhemmenden Beschichtung versehen. Diese kann zum Beispiel aus Latexnoppen oder auch aus einer Gummierung bestehen.

Achtung: Hier kann es zu Schwierigkeiten kommen. Nicht jede Beschichtung hält einen Waschgang aus, denn Waschmittel und Weichspüler können die Gummierung angreifen. Auch die Fußbodenheizung kann zum Problem werden. Ist die Beschichtung nicht darauf ausgerichtet, kann die ständige Wärme sie spröde werden lassen, wodurch sie sich schließlich ablöst. Darum hier immer auf die Herstellerangaben achten!

Lange Freude haben: So bleibt der Teppich haltbar

Hier sollten Sie einen Blick auf das Material und dessen Verarbeitung werfen. Fransen beispielsweise die Nähte schon aus oder haben Sie direkt die ganze Hand vollgefusselt, wenn Sie über den Flor streichen, kann das ein Indiz für mindere Qualität sein. Allerdings fusselt gerade Neuware generell recht stark.

Darum prüfen Sie vor allem den Stoff. Handelt es sich um eine Kunststofffaser wie zum Beispiel Polyacryl oder Polyamid, haben Sie hier den Vorteil, dass der Teppich sehr schnell trocknet. Zudem gilt dieses Material auch als sehr strapazierfähig, das heißt abrieb-, reiß- und scheuerfest. Allerdings ist hier die Hygiene hier etwas problematisch (Stichwort: Waschtemperatur).

Besteht der Badteppich hingegen aus einer Naturfaser wie z.B. Baumwolle, punktet er mit u.a. mit einer meist sehr ansprechenden Optik. Auch die Hygiene ist hier einfacher aufrecht zu erhalten. Zudem gilt das Naturmaterial als allergikerfreundlich. Dafür sind diese Fasern nicht ganz so langlebig und vom Pflegeaufwand durchaus anspruchsvoller.

Hygienisch sauber: Die richtige Pflege

So ein Badteppich hat ja ständig mit schwankenden Temperaturen und Feuchtigkeit zu tun. Außerdem sammelt sich in einem Textilbelag auch ganz verständlicherweise Staub, Hautschuppen, Haare und andere Schmutzpartikel an. Doch in Kombination bildet das einen wahren Brutkasten für Keime und Bakterien.

Eine regelmäßige Reinigung ist darum absolut wichtig. Wenn Ihre Waschmaschine groß genug bzw. der Teppich nicht zu überdimensioniert ausfällt, empfiehlt sich ein regelmäßiger Waschgang etwa alle 14 Tage. Um alle Keime abzutöten, muss dieser bei mindestens 60°C stattfinden. Das geht aber gerade mit Synthetikfasern nicht. Diese vertragen maximal 40°C. Aus hygienischer Sicht ist darum Baumwolle und Co. einfach sicherer. Doch auch die Unterseiten-Beschichtung kann hier ein Knackpunkt sein. Achten Sie daher unbedingt auf die Pflegehinweise des Herstellers und verzichten sie sicherheitshalber auf Weichspüler.

Nach dem Waschen sollte der Badteppich dann auf dem Wäscheständer liegend getrocknet werden. Schütteln Sie den Teppich dann einfach gut auf, damit sich die Fasern wieder flauschig aufstellen. Das empfiehlt sich auch als Pflegemaßnahme für Zwischendurch: Ein kurzes Aufschütteln. Zusätzlich können Sie den Vorleger auch auf niedriger Stufe vorsichtig absaugen.

Die Alternative: Badteppich aus Holz

Stehen Sie der textilen Variante immer noch skeptisch gegenüber? Dann könnte ein Badvorleger aus Holz oder Bambus vielleicht eine gute Idee für Sie sein. Diese sind deutlich hygienischer, müssen zum Trocknen aber auf jeden Fall aufgestellt werden. Ihre Haptik ist zudem auch nicht so kuschelig. Aber Holz ist dennoch deutlich wärmer an den Füßen und bringt einen spannenden Massageeffekt mit sich. Und optisch sind solche Badteppiche einfach ein echter Hingucker!

Quellen
www.wohnbedarf-pies.de/…/badteppiche/
www.handtuch-welt.de/…/badteppich
www.hausbau-tipps.info/…/badteppich
www.t-online.de/…/badvorleger
www.bad11.de/…/teppich